20.01.2025

Leon Weintraub, einer der letzten Holocaust-Überlebenden, spricht für den 10. und 11. Jahrgang

zeitzeugen

Der 99jähirge Dr. Leon Weintraub, einer der letzten Holocaust-Überlebenden, die noch in der Lage sind, über ihre Erlebnisse zu berichten, erzählte heute den Schülerinnen und Schülern des 10. und 11. Jahrgangs seine bewegte Lebensgeschichte:

Dr. Weintraub, der am 1. Januar 1926 in Polen geboren wurde und in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, erlebte den Einmarsch der Wehrmacht mit 13 Jahren zu einer Zeit, als er eigentlich auf das Gymnasium wechseln sollte. Stattdessen wurde er von seinen Eltern und Geschwistern getrennt und überlebte wie durch ein Wunder die verschiedenen Arbeits- und Vernichtungslager. Nach dem Krieg landete er in Westdeutschland, holte das Abitur nach und begann 1946 in Göttingen ein Medizinstudium. Nach dem Abschluss des Studiums kehrte er nach Polen zurück, arbeitete bis Ende der 1960er Jahre als Gynäkologe in einem Krankenhaus in Warschau. Im Zug der antisemitischen Maßnahmen im kommunistischen Polen 1967/68 verließ Weintraub sein Geburtsland und emigrierte nach Schweden. Seit über einem halben Jahrhundert lebt er in Stockholm.
Beeindruckend war, wie klar Weintraub zu den Schülerinnen und Schülern sprach und wie lebensbejahend und optimistisch er trotz seines schweren Schicksals auch heute noch ist.
Das per Video übertragene Gespräch wurde ermöglicht durch die International School for Holocaust Studies in Yad Vashem/Israel, mit der die Stormarnschule seit fünf Jahren eine Partnerschaft unterhält. Es war ein sehr beeindruckendes und bewegendes Gespräch, das im Geschichtsunterricht nachbereitet werden wird.
Ann-Charlott Mauve und Dr. Alexander Muschik (für die Fachschaft Geschichte)