01.11.2024
Ein besonderer „Frankreich“-Austausch zum Thema „Inklusion – einander sehen, einander verstehen“ bereicherte 24 Schüler und Schülerinnen der Stormarnschule bereits im Juni d. J. in Chazay d’Azergues, einem Ort in der Nähe von Lyon, durch ein interessantes und spannendes Programm (u.a. Besuch des Museums des Roten Kreuzes in Genf, Besuch einer Schule für blinde bzw. sehbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche, etc. ) und endete jetzt im September mit dem Gegenbesuch der französischen Gäste in Ahrensburg.
Im Zeitraum vom 22. bis zum 30. September 2024 unternahm die deutsch-französische Schülergruppe zahlreiche gemeinsame Unternehmungen, die sie nach Lübeck, Hamburg und Berlin führte. Dabei blieb das Thema „Inklusion“ der rote Faden des Austauschprogramms.
So konnten die Schülerinnen und Schüler „Goalball“ kennenlernen und ausprobieren: Mit verbundenen Augen und auf dem Boden sitzend mussten sie einen mit einem Glöckchen versehenen Ball in das gegnerische Tor schießen.
Eine überraschende und sehr lehrreiche Erfahrung war auch der „Dialog im Dunkeln“ in Hamburg: In einem völlig dunklen Raum und nur durch die Stimme eines blinden oder sehbehinderten Guides geführt, mussten sie in kleinen Gruppen einen Park durchqueren, sich in einem Haus orientieren, sich in einer Stadt bewegen, eine Straße bei Grün überqueren und in einer Dunkelbar ein Getränk bestellen und bezahlen. Anschließend konnten sie sich mit ihrem blinden Guide persönlich austauschen. Die zahlreichen Fragen zeigten ihr Interesse und der Guide sensibilisierte sie dafür, wie wichtig es ist, im Alltag die für blinde oder sehbehinderte Menschen geschaffenen Einrichtungen zu respektieren (z. B. indem man nicht auf den Leitstreifen am Boden parkt).
Nachdem sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einem kleinen Kino in Lübeck den französischen Film „Alles außer gewöhnlich“ rund um das Thema Autismus angesehen hatten, arbeiteten sie in binationalen Gruppen über die Figuren des Films und reflektierten den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung.
Die Ergebnisse ihrer Arbeit und ihrer Überlegungen zum Thema des Austauschs präsentierten die Schüler und Schülerinnen dann auf Deutsch und Französisch bei einem geselligen Buffet, zu dem am Freitagabend auch die Gasteltern und -geschwister zusammenkamen, bevor sie das Wochenende mit ihren französischen Gästen genießen konnten.
Die zwei vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) geförderten Austauschwochen (im Juni und im September) waren für alle sehr bereichernd, sowohl sprachlich als auch kulturell und zwischenmenschlich. Die Rückmeldungen der Schüler und Schülerinnen über die Arbeit rund um das Thema Behinderung und Inklusion zeigen ein sehr positives Bewusstsein wie folgender Beitrag zeigt:
„Ich habe gelernt, dass Menschen mit Beeinträchtigung völlig natürlich sind, es gibt viele Menschen, die eine Beeinträchtigung haben und das Wichtigste ist, niemals wegzuschauen. Auch diese Menschen haben ein Recht auf ein Leben ohne komische Blicke oder Geflüster, sie haben das Recht auf ein normales Leben. Und so sollte man sie auch behandeln: normal!“ (Nahla, Klasse 8b)
Wir danken allen Schülern und Schülerinnen sowie ihren Eltern, diesen Austausch durch ihr Engagement bereichert und unterstützt zu haben. Unser Dank gilt auch der AbiBac-Schülerin Leyla Frank, die unter hohem zeitlichem Aufwand einen tollen Film über alle Unternehmungen im September zusammengeschnitten hat.
Merci à tous et à toutes !
G. Engelke + M. Frank