24.06.2024
Drei Tage radelte das Geschichtsprofil des 11. Jahrgangs an der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang und konnte den Auswirkungen der Geschichte an unterschiedlichen Stellen nachspüren. Durch wunderschöne Frühsommerlandschaften mit herrlicher Natur führte die Tour und ließ die eigene Umgebung doch einmal mit anderen Augen betrachten. Dass das „grüne Band“, mittlerweile auch vom Weltall aus sichtbar, heute die Heimat vieler Tierarten und Naturschutzgebiet, eine Spätfolge des innerdeutschen Grenzbaus ist, war sicherlich nicht allen Mitfahrern zuvor bewusst.
Die Verknüpfung der heutigen Lebenswelt mit den Schicksalen der Menschen damals wurde auf dieser Tour eindrucksvolll sichtbar. So liegt das geschliffene Dorf Lenkow, dass dem Grenzbau 1961 zum Opfer fiel und damit auch die Umsiedlung von Menschen, die ihre Heimat verloren, unmittelbar im heutigen Naturschutzgebiet. Der Aufbau der Grenzanlagen am Schlagsdorfer Grenzhus, das im damaligen Sperrgebiet der Grenze lag, konnte direkt in Augenschein genommen werden. Interessante Zeitzeugengespräche mit einem ehemaligen Grenzschützer auf Bundesdeutscher Seite, einem Pfarrer auf Ostseite, der im Sperrgebiet seine Gemeinde hatte und einem Arzt, dessen Fluchtversuch scheiterte, ließen die Geschichte sehr lebendig werden. Viele Eindrücke werden sicher noch länger nachwirken und die eigene Familiengeschichte noch einmal genauer betrachten lassen.